Spät aufgewacht und Partie gedreht

Gerade noch einmal den Kopf aus der Schlinge gezogen haben am vergangenen Sonntagnachmittag die Bayernliga-Volleyballer des TSV Abensberg im Gastspiel beim VC Amberg. Quasi aussichtslos lagen die Babonen bereits mit 0:2 Sätzen zurück, ehe die Spieler aus dem Winterschlaf erwachten und das Spiel zu ihren Gunsten im Tiebreak entschieden.

Die Ausgangssituation für die Männer um Trainer Georg Högl war vor dem Spiel klar. Mit einem Sieg würde man sich einen Puffer auf die unteren Ränge verschaffen, bei einer Niederlage würde man selbst in Richtung Relegationsplatz rutschen. Unter dieser Anspannung startet man in den ersten Satz, doch die Hausherren vom VC Amberg machten kaum Eigenfehler und arbeiteten sauber im Block. Den Babonen gelang weder im Spielaufbau noch im Angriff sehr wenig, was zum deutlichen 16:25-Verlust führte. Trainer Georg Högl reagierte und stellte gleich auf drei Positionen um. Doch auch im zweiten Satz man sich nervös auf dem Feld, in der Annahme fehlte die letzte Präzision und trotz der vielen mitgereisten Fans spielten alle Spieler unter ihren Möglichkeiten. Zu oft wurde der Angriff lustlos in den Block gesetzt und es gelang nicht mit dem eigenen Aufschlag den Gegner unter Druck zu setzten.

Nach einer 10-minütigen Pause, in der Trainer Högl die richtigen Worte fand, ging man motiviert ins Spiel. Dennoch gelang zunächst keine Wende. Beim Spielstand von 1:7 stand man mit dem Rücken zur Wand und mit der drohenden Niederlage vor Augen schien der Druck abzufallen. Mit dem Gefühl nur noch gewinnen zu können, drehten die Abensberger das Spiel. Die Angriffe wurden nun auch gelegt oder die Finger vom Block wurde gesucht. Dieses Mittel verschaffte mehr und mehr Selbstvertrauen und man sicherte sich den dritten Durchgang mit 25:19. Der vierte Satz hielt sich lange ausgeglichen, doch die Stimmung in der Halle war jetzt klar auf Seiten der Gäste. Auch bei Rückständen kämpfte jeder für den anderen und es wurde kein Ball verloren gegeben. So holte man sich nicht dank des bessern Volleyballs, sondern aufgrund des größeren Kampfeswillens und der größeren Hingabe diesen Satz mit 25:21.

Im entscheidenden fünften Satz fühlten sich die Gäste dann wie der Favorit und so konnte man mit 8:5 mit einer Führung im Rücken die Seiten wechseln. Diese Führung wurde dann jedoch durch gute Blocks der Amberger zur Nichte gemacht, was nach 13:11 Führung in ein 13:14 und damit Matchball für Amberg mündete. Mit beherzten Kampf wehrte man ab und sicherte sich das Spiel durch 3 Punkte in Folge mit 16:14. Nun stehen 6 Zähler zwischen dem Aufsteiger und dem Relegationsplatz und der Auswärtsfluch ist gebrochen. Mit dieser Gewissheit fährt es sich in zwei Wochen entspannt nach Bad Windheim, wo der nächste direkte Tabellennachbar auf die Abensberger wartet.