Auf dem Sprung in Bayerns höchste Liga

ABENSBERG. Die höchste Volleyball- Klasse des Bayerischen Volleyballverbandes haben sie vor Augen: Die Damen des TSV Abensberg sicherten sich in der Landesliga Nordost den Vizemeister- Titel und stehen in der Relegation zur Bayernliga. In einem dramatischen Saisonfinale behaupteten die Baboninnen Rang zwei. Die Aufstiegsspiele bestreiten die Abensbergerinnen am Samstag, 5. April, vor heimischer Kulisse. „Wir wollen den Sprung nach oben schaffen“, freuen sich Spielerinnen und Trainer Fritz Mirlach auf den Showdown. Die Ausgangslage vor dem letzten Spieltag in der Landesliga war höchst spannend. Einzig Spitzenreiter VGF Marktredwitz hatte mit Partien gegen zwei Nachzügler eine formidable Vorgabe und nutzte diese mit klaren Siegen zum Titelgewinn. Dahinter balgten sich Abensberg, SG Weiden/ Schwandorf und SV Wilting um wenige Punkte getrennt um die Vizemeisterwürde. Die schlechteste Voraussetzung hatte der TSV – weil für die Niederbayerinnen nur noch ein Spiel auf dem Programm stand, während die Kontrahenten zweimal ran durften. Packendes Rennen um Platz zwei Wilting sah mit einem Heimauftritt gegen die Teams auf Platz fünf und sechs der Liga wie der sichere Sieger in diesem Wettstreit aus. Doch die Überraschung folgte im ersten Spiel: Wilting patzte gegen den sechstplatzierten TSV Neutraubling in 0:3 Sätzen. Das anschließende 3:0 gegen den TB/ASV Regenstauf II half wenig. Nun lag der Matchball parallel bei Abensberg und Weiden/Schwandorf, die sich im direkten Vergleich auf Oberpfälzer Parkett begegneten. Der Sieger würde Vizemeister sein. Die TSV-Volleyballerinnen begannen fulminant. Mit 21:9 führten sie im ersten Durchgang und machten den Satz mit 25:15 zu. Plötzlich aber riss der Faden. „Wir waren völlig von der Rolle“, konstatierte Coach Mirlach. Mit einem 9:25-Debakel endete der zweite Satz. Die SG war wieder gleich auf. „Das wollten wir nicht auf uns sitzen lassen“, so Mannschaftsführerin Alexandra Eder (zwei Damen im Team tragen übrigens diesen Namen). Im dritten Durchgang lief’s wie geschmiert, er endete 25:18 für den TSV. Ein einziger Satz fehlte noch zu Platz zwei und Relegation. Da zeigten die Mädels Nerven, 3:10 lagen sie zurück. Aber es ging ein Ruck durch die Truppe und nach einer leidenschaftlichen Schlussphase hieß es 25:20. Der TSV Abensberg war mit dem 3:1 nach Sätzen Vizemeister. Dass Weiden/ Schwandorf danach noch ein Spiel gewann – geschenkt. Das Mirlach-Team war nicht mehr einzuholen. Spielführerin „Ali“ Eder und der Trainer sprachen von einer „tollen Mannschaftsleistung“. „Jede von uns hat an ihrer Position stark gespielt.“ Die 15-jährige Lilli Mirlach, Tochter des Betreuers, fiel da keinen Deut ab. Ungarin verstärkt Babonen-Truppe Die Ungarin Beata Kiss (28), die seit Januar für Abensberg spielt, bringt mit Zweitliga-Erfahrung in ihrem Heimatland profundes Volleyballkönnen über die Außen ein. „Sie stieß über ihren Freund, der bei einer Abensberger Firma arbeitet, zu uns. Sie hat von sich aus Kontakt zu uns geknüpft.“ Zur Relegation am 5. April, 14 Uhr, stellen sich in der neuen Mehrzweckhalle der Zweite der Landesliga Nordwest, der TV Erlbach, und der Abstiegsrelegant der Bayernliga Nord (vermutlich TV Unterdürrbach) ein. „Wir haben vor dieser Spielzeit nur an den Klassenerhalt gedacht. Und wir wollten Spaß haben. Jetzt stehen wir vor der einmaligen Chance, in die Bayernliga aufzusteigen. Das wollen wir schaffen, gerade vor Heimpublikum“, so Spielerinnen und Coach. (Martin Rutrecht; MZ)

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